Pikler®-Tagung


Ich will einen Moment mit euch teilen, der im Rahmen dieser Tagung für mich von herausragender Bedeutung war: als Eszter Mózes und Eszter Rosenbaum die wissenschaftliche Studie über die sprachliche Begleitung der Kinder durch die Pädagoginnen vorgestellt haben, hat mich ein Satz ganz besonders erreicht:

„Wir stellen den Kindern nur dann eine Frage, wenn wir die Antwort nicht kennen und die Kinder die Antwort kennen“.

Die Videoszene dazu zeigt ein zweijähriges Mädchen beim Spielen. Sie bringt der Pädagogin ein Gefäß. Die Pädagogin nimmt dieses so vorsichtig entgegen, dass sie nichts verschütten würde, wenn sich darin z.B. Tee befinden würde und fragt das Mädchen: „Was bringst du da“?

Dazu die Erklärung:

„Die Erzieher*innen stellen den Kindern nur dann eine Frage, wenn sie die Antwort nicht kennen und die Kinder die Antwort kennen“.

Ich finde dieses Prinzip beschreibt die Pikler®- Pädagogik gut.

Es ist so unspektakulär, so einfach, so klar. Es fühlt sich so richtig an und ist doch ungewohnt. Sofort fallen mir viele, ganz übliche Sätze ein: „Wo ist deine Nase?“ „Welche Farbe hat der Ball?“

Ich spüre, dass es eine andere Haltung ist. Ein anderes Bild vom Kind. Nichts Unnötiges. Nur: „Ich bin da. Ich interessiere mich für dich und dafür was dich gerade interessiert“.

In ihren Abschlussworten hat Anna Tardos mehrfach von einem natürlichen Zusammensein mit den Kindern gesprochen. Und ich habe das Gefühl: das ist alles, was wir brauchen. Die Kinder und wir. Schwierig genug, weil es immer wieder auch noch ungewohnt ist. Ich werde nicht müde mich dafür zu engagieren, weil ich davon überzeugt bin, dass wir auf diese Weise etwas beitragen können, zu einem natürlichen und friedlichen Zusammensein.

Ich bin sehr beeindruckt von dieser Forschung. Das wissenschaftliche Niveau hebt die Bedeutung dieser scheinbar unspektakulären Alltagssituationen. Dadurch wird erst sichtbar, wie genau hier gearbeitet wird. Für mich wird in diesem Beispiel spürbar, welche Bedeutung diese Haltung den Kindern gegenüber hat. Ich finde es wird auf diese Weise sehr anschaulich herausgearbeitet, wie die Informationen, die die Kinder auf diese Weise über sich selbst erhalten, zu ihrer positiven Entwicklung beitragen.

Ich hoffe sehr, dass diese Studie bald fertig gestellt und publiziert wird!